Finanzen
Die Kassen der Stadt sind leer. Auch wenn die Prognosen zumeist deutlich schlimmer waren als die tatsächlichen Jahresabschlüsse, tun wir gut daran, alle Aufmerksamkeit auf das Thema der Defizite in den kommenden Jahren zu lenken. Sparappelle sind dabei kaum mehr als Propaganda. Der Anteil der frei verfügbaren Ausgaben im Haushalt reicht nicht ansatzweise, um die zu erwartenden Defizite zu decken. Außerdem ist die Finanzierung der freiwilligen Leistungen durch die Stadt jetzt schon zu dürftig.
Mittelfristig lassen sich erhebliche Summen durch den Abbau von Doppelstrukturen bei den Stadtwerken und der Stadtverwaltung sparen. Die forcierte Umsetzung der Digitalisierung der Verwaltungsprozesse birgt ebenfalls Sparpotential. Auch die interkommunale Zusammenarbeit hat neben anderen Vorzügen den Vorteil, Kosten zu sparen. In der Kooperation mit den Nachbargemeinden ist noch deutlich Luft nach oben.
Der Austausch mit allen Zweigen der heimischen Wirtschaft muss intensiviert werden. Lange Jahre gab es einen ununterbrochenen Aufschwung für den Großteil der Betriebe in Sundern. Politik und Verwaltung haben das als zu selbstverständlich angesehen. Nach wie vor ist die Gewerbesteuer eine unverzichtbare Einnahmequelle. Politik und Verwaltung sollten sich hier neu ausrichten.
Um den finanziellen Herausforderungen sinnvoll zu begegnen, muss auch die Einnahmeseite der Kommune verbessert werden. Kommunale Steuern und Gebühren sind in Sundern an einer Schwelle, die weitere Erhöhungen nicht mehr zulässt.
Auch deshalb muss die Sundern Energie GmbH möglichst schnell ausgebaut werden. Es kommt darauf an, durch die kommunale Beteiligung, aber auch durch die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger möglichst große Anteile der Wertschöpfung in der Stadt zu behalten. Moratorien für den Bau stadteigener Windkraftanlagen in Gebieten, wo sowieso Anlagen entstehen, sind unverantwortlich. Nicht nur umweltpolitisch, sondern auch finanziell. Neben der Windkraft muss die Gesellschaft den Zweig der Photovoltaik entschlossen ausbauen. Weniger in Freiflächen-Anlagen. Nein, Solar gehört auf jedes städtische Dach, wo es sich rechnet. Die großen Dachflächen der heimischen Industriebetriebe müssen entsprechend erschlossen werden. Die energetische Nutzung des Sorpesees bietet große Potenziale. Verlässliche regionale Energieerzeugung und -versorgung sind nicht zu unterschätzende Standortfaktoren und spülen bei richtiger Anwendung Geld in die klammen städtischen Kassen.