InSek
Kurz vor der Wahl hat die Verwaltung ein überarbeitetes Konzept zur Neugestaltung der Innenstadt und Fußgängerzone vorgelegt. Dieses neue InSek greift dabei auf viele Gedanken zurück, die schon vor 10 Jahren unter dem Stichwort „Grünes Band Röhre“ vorgeschlagen worden sind. Wie so oft, so auch hier: Sundern könnte schon so viel weiter sein, wenn nicht die Bedenkenträger das Sagen hätten, sondern die Chancen des Wandels genutzt würden.
Das InSek ist also zu begrüßen, greift aber gleichzeitig zu kurz. Der Hochwasserschutz wird im Rahmen der Planungen nicht konsequent umgesetzt. Haben wir wirklich schon vergessen, wie die Stadt und Hachen durch die Überschwemmung im Sommer 2021 in Mitleidenschaft gezogen worden ist? Hier ist wesentlich systematischeres, großräumiges Vorgehen erforderlich. Das Konzept der „Schwammstadt“ fehlt im InSek vollständig.
Die Öffnung der Stadt zum Fluss hin erfolgt nur punktuell. Statt den Vorteil des Flusses in ganzer Länge zu nutzen, soll nur an wenigen Punkten der Zugang ermöglicht werden. Das nutzt das Potenzial zur Steigerung der Aufenthaltsqualität in der Stadt nicht und schafft auch kein neues Erlebnis, um die Einheimischen oder Touristen zu einem Besuch der Stadt zu bewegen. Aber nur so kann die Innenstadt wieder belebt werden.
Die Neugestaltung der Fußgängerzone ist eher kosmetischer Natur. Hier müssten die Chancen des Klimaausgleichs durch Wasserläufe und stärkere Begrünung deutlich besser genutzt werden. Die Förderung des Umbaus nicht genutzter Gewerbeimmobilien in Wohneinheiten muss geprüft werden.
Dem jetzt beschlossenen InSek fehlt die Vorsorge für das andere Wetterextrem komplett. Wir müssen uns zugleich gegen die zunehmenden Phasen der Trockenheit wappnen und das Konzept der Schwammstadt umsetzen. Wasser muss nicht möglichst schnell aus der Stadt abgeleitet werden, sondern durch moderne Formen der Speicherung in Dürreperioden zur Verfügung stehen. Es ist unverständlich, dass dieser Grundsatz bei der bisherigen Planung missachtet worden ist, zumal eine der führenden Firmen zur Herstellung der Speichermedien in Sundern ansässig ist.